Woran kann ich einen Nährstoffmangel erkennen?

Symptome für Nährstoffmangel

Es gibt eine lange Liste an Nährstoffen, die jeder Mensch täglich benötigt. Daher gibt es auch viele mögliche Mangelzustände. Die meisten kommen in den Industrieländern aber nur selten vor. Einige wenige gibt es aber auch hier, zum Beispiel einen Mangel an Vitamin B12. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht zudem die ausreichende Versorgung mit Vitamin D in Deutschland kritisch. Doch wann entsteht ein solcher Nährstoffmangel?

Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung beinhaltet häufig sämtliche Nährstoffe, die unser Körper für seine vielzähligen Leistungsmerkmale braucht. Unterschieden werden die Nährstoffe in auf diese Weise bezeichnete Makronährstoffe (makro= groß) und Mikronährstoffe (mikro= klein). Zu den Makronährstoffen zählen diejenigen Nährstoffe, welche uns Elektrizität liefern. Das sind Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße/Proteine. Unter den Mikronährstoffen werden Vitamine wie Vitamin C und Folsäure, Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium und Spurenelemente wie Jod und Eisen verstanden.

Nährstoffmangel ist nicht gleich Nichterreichen der Zufuhrempfehlungen

Ein Nährstoffmangel liegt dann vor, wenn der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Kommt es zum Mangel, können Prozesse und Funktionen im Körper eingeschränkt werden.

Erhebungen über die Nährstoffzufuhr deuten darauf hin, dass einige wenige Vitamine und Mineralstoffe, wie Vitamin D, Kalzium, Folsäure und Jod, in Deutschland von diversen Bevölkerungsgruppen nicht in ausreichender Menge entsprechend den Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung aufgenommen werden. Dies kann man dennoch nicht generell mit einer Unterversorgung oder einem Mangel gleichsetzen. In den seltensten Fällen bedeutet eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen ein klinisch feststellbares Defizit. Aufgrund individueller Unterschiede im Bedarf sowie einer gewissen Speicher- und Anpassungsfähigkeit des Körpers, lässt sich äußerst schwer von einer marginalen Unterversorgung auf eine Mangelerkrankung schließen. Handfeste Vitaminmangelkrankheiten kommen in Deutschland lediglich selten vor. Ein Eiweißmangel kommt ungeachtet verhältnismäßig überwiegend bei älteren Menschen vor, primär, wenn sie in Pflegeheimen untergebracht sind.

Oftmals sind Symptome eines Nährstoffmangels unspezifisch, das bedeutet, dass das Symptom nicht eindeutig auf den Mangel hinweist, stattdessen gleichfalls weitere Ursachen haben könnte. Eine Blutuntersuchung kann hier Aufschluss geben.

Symptome von Nährstoffmangel

Symptome Eiweiß- bzw. Proteinmangel:

  • körperliche Schwäche
  • Abbau von Muskulatur
  • geschwächte Immunabwehr
  • verzögerte Wundheilung
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)

Symptome Eisenmangel:

  • zu wenig rote Blutkörperchen (Eisenmangel-Anämie)
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Konzentrationsmangel
  • Blässe
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ohrensausen
  • brüchige Nägel
  • eingerissene Mundwinkel
  • Haarausfall

Symptome Folsäuremangel:

  • Blutarmut
  • Schwäche
  • Durchfall
  • Kribbeln, Einschlafen und Taubheit der Gliedmaßen
  • Depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Demenz

Folsäuremangel in der Schwangerschaft kann zu schweren Schäden am Embryo führen.

Symptome Vitamin-B2-Mangel:

  • Wachstumsstörungen
  • Veränderungen der Haut und der Schleimhäute wie Zahnfleischentzündungen und eingerissene Mundwinkel
  • Blutarmut

Symptome Vitamin-B12-Mangel:

  • Blutarmut
  • Müdigkeit, Leistungsschwäche, Blässe
  • glatte rote Zunge und Zungenbrennen
  • Veränderungen der Schleimhäute
  • Kribbeln, Einschlafen und Taubheit der Gliedmaßen
  • Unsicherheit beim Gehen

Symptome Vitamin-D-Mangel und Kalzium-Mangel:

  • bei Kindern Skelettveränderungen, Verbiegen von Knochen wie X- oder O-Beine
  • Muskelschwäche
  • Knochenschmerzen
  • Knochenerweichung und Knochenschwund (Osteoporose)
  • Muskelkrämpfe
  • Verwirrtheit

Symptome Magnesiummangel:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Muskelkrämpfe
  • Darmkrämpfe
  • Schwindel
  • Reizbarkeit, Depressionen

Symptome Jodmangel:

  • Müdigkeit, Antriebsarmut, Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall
  • Kälteempfindlichkeit
  • Kühle, blasse und trockene Haut
  • raue Stimme
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Bildung eines Kropfs (Schilddrüsenvergrößerung)
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern

Symptome Omega-3-Fettsäuren-Mangel:

  • trockene Haut
  • brüchige Nägel
  • glanzloses, stumpfes Haar
  • Schlaflosigkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Erschöpfung
  • Gliederschmerzen

Nahrungsergänzungsmittel gegen Nährstoffmangel

Nahrungsergänzungsmittel sind für gesunde Leute, die sich „normal“ ernähren, meistens überflüssig. Ein normaler Mensch nimmt bei gesunder Ernährung ausreichend Nährstoffe über die Nahrung auf. Eine einseitige, unausgewogene Ernährungsweise kann genauso mithilfe der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausgeglichen werden. Nur in spezifischen Fällen ist eine spezielle Ergänzung der Nahrung mit separaten Nährstoffen vernünftig, beispielsweise Folsäure in der frühen Schwangerschaft bzw. bei Kinderwunsch oder Vitamin-B₁₂ während einer veganen Ernährung. Die Einnahme von zusätzlichem Kalzium kann für Menschen, die keine Milchprodukte verzehren genauso sinnvoll sein. Seit vielen Jahren wird Speisesalz mit Jod angereichert, um die Jodzufuhr in Deutschland zu verbessern. Eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel sollte allein in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen. Für einige Vitamine und Mineralstoffe ist eine übermäßige Aufnahme durch Nahrungsergänzungsmittel mit dem Risiko für ungebetene Effekte behaftet.