Paradoxon trockene Haut – Ursachen und richtige Pflege

Folgen trockener Haut

Unsere Haut ist eines der wichtigsten und größten Organe und erfüllt vielseitige Aufgaben. Die Pflege ist entscheidend. Doch wie pflege ich empfindliche Haut, damit Hautirritationen und Schäden verhindert werden?

Eigenschaften trockener Haut

Trockene Haut lässt sich daran feststellen, dass sie sich rau und schuppig anfühlt. Die Haut verliert ihre Elastizität und fühlt sich angespannt an. Äußerlich erkennt man trockene Haut daran, dass sie reibungslos gerötet und rissig ist und zum Teil ebenso juckt. Zudem antwortet sie gereizt auf äußere Einflüsse.

Ursachen trockener Haut

Die Ursachen für trockene und empfindliche Haut sind vielfältig. Es sind nicht selten etliche Faktoren, die zusammenspielen.

Altersabhängige Faktoren für trockene Haut

Nach der Geburt ist die Haut von Säuglingen noch sonderlich dünn. Ihre Hornschicht und der Säureschutzmantel sind noch ziemlich anfällig, was der Grund für die insbesondere zarte und schnell austrocknende Haut ist. Der Grund für das schnelle Austrocknen der Haut bei älteren Personen ist der Alterungsprozess. Die Hautzellen werden nicht mehr so schnell erneuert, die Talgdrüsen produzieren weniger Fett. Zudem sinkt die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu binden.

Krankheitsbedingte Faktoren für trockene Haut

Bei Hautkrankheiten, wie etwa Neurodermitis, kommt es auf Grund von Störungen des Fettstoffwechsels und des Wasserhaushalts ebenso auf Grund von verminderter Talgproduktion zu starker Hauttrockenheit. Aber auch organische Krankheiten und die Einnahme bestimmter Medikamente können trockene Haut verursachen.

Innere Faktoren für trockene Haut

Ebenso innere Einflüsse lassen die Haut trocken werden. Hierzu zählen zudem mangelnde Flüssigkeitszufuhr und starkes Schwitzen, da die Haut elementare Mineralstoffe und Flüssigkeit verliert. Obendrein können Rauchen, Stress und hormonelle Umstellungen die Haut beeinflussen und schädigen. So werden auch Raucher oft durch ihre Haut verraten. Die Gesichtshaut wirkt bei vielen Rauchern blass, trocken und grau und zeigt frühzeitig feine Falten. Bei Rauchern ist daher auch das Risiko für Hautkrankheiten erhöht, die mit trockener Haut einhergehen, wie bspw. Schuppenflechte.

Weiterhin schädigt Alkoholmissbrauch Organe und Nerven in mehrfacher Hinsicht. Alkohol gelangt über das Blut rasch in den Körper. Wer Alkohol trinkt, schwitzt stärker. Dadurch trocknet die Haut leichter aus. Wegen Mangelernährung fehlen zudem häufig Vitamine und Mineralstoffe. Das wirkt sich unter anderem auch auf die Hautgesundheit aus.

Ebenso verschiedene Hormone, darunter insbesondere die Geschlechtshormone, beeinflussen den Hautzustand. Vor allem bei Frauen verändert sich der Hauttyp im Laufe ihres Lebens mehrmals. In der Pubertät ist die Haut noch eher fettig, während sie sich dann meist unter Einnahme von Verhütungsmitteln. Das gleiche gilt für die Schwangerschaft und Stillzeit, da hier ebenfalls eine Hormonumstellung stattfindet. In den Wechseljahren neigt die Haut dann eher deutlich zu Trockenheit. Hormonumstellung und natürlicher Alterungsprozess wirken zusammen.

Äußere Faktoren für trockene Haut

Äußere Einflüsse haben ebenfalls Auswirkungen auf das Erscheinungsbild und die Funktionsfähigkeit der HautKlimafaktoren wie Wind, starke Kälte, UV-Strahlung und geringe Luftfeuchtigkeit unterstützen die Entwicklung einer trockenen, fettarmen und schuppigen Haut. Mit Hilfe des Sonnenlichts bildet die Haut Vitamin D. Ist die Haut jedoch länger und intensiv ohne jeglichen Schutz der Sonne ausgesetzt, fangen die betroffenen Partien an zu spannen, dabei röten sie sich und fangen an zu spannen. Die Hautbarriere wird geschwächt, verliert Feuchtigkeit und Fette.

Häufig kann genauso die falsche Pflege zu einer Belastung für die Haut werden. Zu häufiges und intensives Säubern oder ebenso Hautpeelings greifen die oberen Hautschichten und den Wasser-Fettschutz-Mantel an und führen zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Hautbarriere. Duftstoffe und Konservierungsmittel in Kosmetikprodukten, z. B. Make-Up, reizen die sensible Haut zusätzlich. Sie neigt dann dazu allergisch zu reagieren.

Oft lassen auch eng sitzende Kleidungsstücke die Haut zu wenig atmen. Zudem schwitzt sie stärker. Trockene Haut schuppt dann vermehrt. was wiederum zu Juckreiz führt. Auch raue Stoffe oder chemische Zusätze in den Materialien setzen gereizter Haut zu.

Im täglichen Leben benutzen wir zudem häufig unterschiedliche chemische Substanzen, die bei direktem und wiederholtem Kontakt die Haut angreifen können. Reinigungs- und Waschmittel, Farben, Lacke, Lösungsmittel gehören dazu. Daher sollten gefährdete Hautbereiche mit entsprechender Kleidung geschützt werden. So können Kontaktekzeme und andere entzündliche Reaktionen vermieden werden.

Folgen trockener Haut

Trockene Haut führt zu einer stetigen Verschlechterung des Hautbildes und zunehmenden Einbußen der Hautfunktion. Der Haut fehlt es an Fett und Flüssigkeit, wobei die Hornschicht zunehmend durchlässiger wird und ihre Schutzfunktion verliert. Hiermit können schädliche Substanzen leichter eindringen und Hautirritationen und Entzündungen hervorrufen. Auch Juckreiz ist eine Folge von zu trockener Haut. Denn bei trockener Haut ist die Juckreizschwelle herabgesetzt. Da die Haut mit zunehmendem Alter häufiger zu Trockenheit neigt, leiden gerade ältere Menschen phasenweise an trockener juckender Haut.

Paradoxon: Pflege trockener Haut

Auch wenn es widersprüchlich klingt: Wer unter trockener und empfindlicher Haut leidet, der sollte wissen, dass unsere Haut nur vorsichtig mit Wasser gewaschen werden darf, da durch eine zu hohen Pflege die Haut noch schneller an Feuchtigkeit verliert und austrocknet. Eine gründliche Reinigung einmal am Tag reicht vollkommen.

Trockene Hände, die Umwelteinflüssen ungeschützt ausgesetzt sind, bedürfen einer aufmerksamen Pflege. Ziel ist, der Haut Feuchtigkeit zu geben und die äußere Hautbarriere zu stärken.

Fast alle Menschen leiden hin und wieder mal unter trockenen Lippen, vor allem im Winter. Das liegt daran, dass die Haut an unseren Lippen die zarteste und empfindlichste unseres Körpers ist und Umwelteinflüssen wie Wind und Kälte wenig entgegenzusetzen hat. An sehr kalten Tagen, bei starker Sonneneinstrahlung und immer dann, wenn die Lippen trocken sind, brennen oder spannen, brauchen sie zusätzliche Pflege. Trinkt ein Mensch außerdem zu wenig wird der normalerweise stets feucht gehaltenen Mund-Rachenraum ebenfalls trocken. Die Folge können trockene und spröde Lippen sein.

Um die Haut vor äußeren, chemischen Schäden als auch vor innerem Wasserverlust zu behüten, sollten Sie demzufolge auf eine regelmäßige Pflege mit nachhaltigen Artikeln achten. Milde und alkoholfreie Produkte eignen sich am nützlichsten dazu, da sie den Mangel an Fett und Feuchtigkeit versuchen auszugleichen. Greifen Sie bei trockener Gesichtshaut lieber zu Reinigungsmilch oder –öl anstelle zu Seife, da Seife den Feuchtigkeitsverlust noch mehr vermehrt.

Achten Sie nicht zuletzt auf den Paraffingehalt. Wenn er zu hoch ist, staut sich der Schweiß unter der Creme an und lässt die Hornhaut aufquellen. Als Folge wird trockene Haut noch spröder. Wirkstoffe wie Shea Butter und Hyaluronsäure sind entgegen optimal für trockene Haut.

Also: Nicht zu oft waschen, so kurz wie möglich duschen, viel trinken und nur selten baden. Ihre trockene Haut wird sonst zusätzlich gestresst.