Die hCG-Diät unterscheidet sich deutlich von anderen Strategien zum Fettverlust. Denn die 1954 entwickelte Methode setzt nicht gerade auf eine ausgewogene Ernährung. Stattdessen kommt das Schwangerschaftshormon hCG zum Einsatz, um den Abbau von Fettreserven anzuregen. Erfahre hier, wie das funktioniert.
Was bedeutet HCG-Diät und wie funktioniert sie?
Vor mittlerweile über 60 Jahren hatte der Arzt Dr. Simeons die kontroverse Idee, hCG-Injektionen in Kombination mit einer kalorienreduzierten Diät zum Abnehmen anzubieten. Die Methode von Dr. Simeons verspricht innerhalb kürzester Zeit einen beachtlichen Gewichtsverlust. HCG steht für humanes Choriongonadotropin. Hierbei handelt es sich um ein Eiweißhormon, welches der Körper während der Schwangerschaft produziert. Der Einfall kam Dr. Simeons bei der Beobachtung schwangerer Frauen, die trotz einer geringen Kalorienzufuhr kaum Muskelmasse und hauptsächlich Fett verloren. Auch an seinen eigenen Patienten war nach der Zugabe von hCG ein erhöhter Gewichtsverlust zu beobachten.
Was steckt hinter der hCG-Diät?
Der Ablauf der Diät ist genauestens beschrieben. Sie dauert etwa sechs Wochen, wobei verschiedenste Regeln zu beachten sind. Natürlich ist zunächst eine verlässliche hCG-Quelle wichtig. Das Hormon ist als Injektion, Tablette, Globuli oder Tropfen erhältlich. Zusätzlich sind einige Ernährungsregeln zu befolgen, die in verschiedene Phasen aufgeteilt sind.
Die ersten beiden Tage der hCG-Diät gehören der Ladephase an. In diesem Zeitraum ist die Ernährung alles andere als restriktiv. Dr. Simeons empfiehlt, so viel zu essen, wie nur möglich. Fettreiches Essen soll den Stoffwechsel anregen. Nach dem zweiten Tag geht es dann mit der eigentlichen Diät los. In dieser Diätphase sind nur etwa 500 Kalorien pro Tag zugelassen und das ganze 21 Tage lang. In diesen drei Wochen sind weder Kohlenhydrate noch Fett Teil der Ernährung.
Die Stabilisierungsphase dauert weitere drei Wochen, in denen die täglichen Kalorien langsam wieder erhöht werden. In dieser Zeit kann der gefürchtete Jojo-Effekt eintreten, wenn der Patient die Kalorienzufuhr zu schnell erhöht.
Welche Lebensmittel sind bei der hCG-Diät erlaubt?
Wer die hCG-Diät richtig machen will, muss streng auf die Kalorienzufuhr achten. Auch die Liste der erlaubten Lebensmittel hält sich stark in Grenzen. Während der kalorienarmen Diät besteht das Frühstück nur aus einem Kaffee oder Tee ohne Zucker. Lediglich die Zugabe von einem Teelöffel Milch ist erlaubt. Auch das Mittagessen ist genauestens bestimmt. Die Mahlzeit besteht aus 100 g Fisch oder Fleisch und einer Gemüseart. Schweinefleisch gehört nicht zum Ernährungsplan der hCG-Diät. Die letzte Mahlzeit des Tages hat den gleichen Aufbau. Nach Belieben gehört auch ein Toastbrot oder Knäckebrot pro Mahlzeit auf den Speiseplan. Als Nachspeise ist jeweils eine Handvoll Obst vorgesehen – natürlich nur im Rahmen der vorgegebenen 500 Kalorien. Wie andere Diäten auch empfiehlt die hCG-Diät, mindestens zwei Liter Wasser täglich zu trinken.
Ist diese Hollywood-Diät zum Abnehmen zu empfehlen? Gibt es Risiken?
Besorgniserregend ist vor allem die sehr geringe Kalorienzufuhr, da Diäten unter 1.000 Kalorien meist als gefährlich gelten. Insbesondere über längere Zeiträume hinweg kann es so zu Vitamin- und Nährstoffdefiziten kommen. Körpereigene Fettreserven schaffen es während dieser drei Wochen normalerweise, unseren Bedarf weitestgehend abzudecken. Wer jedoch bereits einen Vitaminmangel hat, sollte die Diät nicht antreten. Auch der Stoffwechsel leidet unter der HCG-Diät, sodass anschließend eine schnelle Gewichtszunahme zu den häufigsten Nebenwirkungen zählt.
Die künstliche Zufuhr des Hormons kann außerdem zu Müdigkeit, Lethargie, Haarausfall, Thrombose und Regelstörungen führen. Schließlich greift das Hormon in den natürlichen Körperhaushalt ein, was so einige Nebenwirkungen nach sich ziehen kann.
Wann mit der hCG-Diät beginnen?
Wichtig ist es, auf den monatlichen Menstruationszyklus zu achten. Der Start der Diätphase sollte auf den Tag nach der Periode fallen. Alternativ kann eine Frau im fortpflanzungsfähigen Alter die hCG-Diät auch etwa zehn Tage vor der Periode beginnen. Nur die letzten Tage der hCG-Diät sollten nicht zeitgleich mit der monatlichen Blutung stattfinden.
Welche Nahrungsergänzungen und Globuli eignen sich für die hCG-Diät?
Für die Diät empfiehlt sich eine hCG-Stoffwechselkur mit Globuli. Alternativ sind auch Hormontropfen erhältlich. Für die Stabilisierungsphase sind außerdem Nahrungsergänzungsmittel geeignet, die eine optimale Vitaminzufuhr garantieren. Besonders Omega-3-Fettsäuren sind wichtig, um den Körper bei der Regeneration zu unterstützen. Wer sich wirklich ausführlich vorbereiten will, kann sich außerdem ein hCG-Kochbuch besorgen.
Wie oft ist die hCG-Diät ratsam?
Generell ist jede Form von langfristiger Kalorienrestriktion anstrengend für unseren Körper. In Kombination mit der Hormonzufuhr stellt die hCG-Diät keine dauerhafte Lösung dar. Für schnelle Abnehmerfolge ist sie jedoch durchaus erfolgreich. Doch wer mehr als nur ein paar Kilo zu verlieren hat, sollte auf eine langfristige Ernährungsumstellung setzen. Die Hormondiät mehrmals hintereinander anzutreten, ist alles andere als empfehlenswert.
Warum kein Aspartam während der hCG-Diät?
Aspartam ist ein Süßstoff, der die unangenehme Eigenschaft hat, den Hypothalamus anzugreifen. Die hCG-Globuli sollen diesen während der Einnahme entgiften. Wer dieser positiven Entwicklung nicht entgegenwirken will, sollte Nahrungsmittel stets auf Aspartam überprüfen.
Erfahrungen mit der hCG-Diät
Im Internet sind zahlreiche Erfahrungsberichte mit der hCG-Diät zu finden, die größtenteils von erstaunlichen Abnehmerfolgen berichten. Sogar ursprüngliche Skeptiker scheinen mit der Methode Erfolge erzielt zu haben. Natürlich braucht es eine Menge Disziplin, um das Wunschgewicht auch langfristig zu halten. Mit genügend Durchhaltevermögen kann die hCG-Diät durchaus zum gewünschten Fettverlust führen.
Während der Phasen kann es auch immer wieder zu einer Stagnation des Gewichtsverlustes kommen. Solange die Patienten die Ernährungsregeln einhalten, ist dies auf eine Anpassung des Körpers zurückzuführen. Wer sich richtig ernährt und das Hormon einnimmt, hat mit einem zuverlässigen Gewichtsverlust zu rechnen.